Fundort "Dänemark, Kalksteinbruch Fakse"

Am Parkplatz P1 (s. Lage/Anfahrt) begrüßt ein nettes Schild den Sammler und wenige Schritte weiter ein traumhafter Blick über den Kalksteinbruch.

• allgemeine Beschreibung
  
  Direkt nach dem Aussteigen aus dem Auto wird man am Parkplatz P1 von einem Schild "willkommen geheißen". Zu den üblichen Infos ist auch ein Lageplan der Grube mit abgebildet. So ganz anders als in Deutschland, wo einem auf Schritt und Tritt die "Betreten verboten" Schilder begleiten. Ein Sammler des hiesigen Sammelvereines erzählte uns dass die Grube außerhalb der Betriebszeiten für jeden zugänglich ist. Auch finden hier viele öffentliche Veranstaltungen über die Grube und das geologische Umfeld statt. Bestätigt wurde das durch mehrere Familien die uns in der Grube beim Sammeln begegneten. Es scheint bei schönem Wetter ein richtiger "Ausflugsort" für Interessierte zu sein. Ich habe Fakse bei schönem trockenem Wetter erlebt, da reichten feste Schuhe völlig aus. Vom Parkplatz aus geht man auf einer alte Zufahrt hinunter in die Grube. Dabei kann man den herrlichen Ausblick über das Gelände genießen.
  
  

  Hier habe ich versucht vom Weg aus das ganze Panorama einzufangen.

  Später auf der Mineralien und Fossilien Börse in Næstved habe ich einen Prospekt über die Grube gesehen. Mit Hinweisen auf Parkmöglichkeiten, Karte mit Rundgängen (Download Karte 1MB) und das Geomuseum Faxe. Leider kann ich kein dänisch, so dass mir weitere Informationen nicht zugänglich waren. Weiterhin konnte man dort ein Buch (s. unten bei den Literaturhinweisen) über den Kalksteinbruch mit seinen Fossilien erstehen, für umgerechnet knapp 9 €, obwohl auf Dänisch eine günstige Bestimmungshilfe mit vielen guten Bildern.
  
  
• Fundmöglichkeiten
  
  In dieser Grube ist der typische Korallenkalk des Dan aufgeschlossen. Früher gehörte das Dan noch zur Kreidezeit, heute zählt man es eher zum unteren Tertiär. Die Fossilien die man hier findet sind somit ca. 63 Mio. Jahre alt. Es sind 500 verschiedene Arten an Meerestieren zu finden, so die Theorie. Den "Faxe-Kalk" kann man auch an allen Ostseeküsten südlich von Fakse als Geschiebe finden. Das typische Aussehen ist erhalten geblieben obwohl die Stücke durch den Gletschertransport sehr abgerundet sind.
  Wir haben mit 5 Personen nur einen Bruchteil der Arten gefunden, die möglich sind. Korallen in schöner Erhaltung war natürlich kein Problem. Da wir das Buch aber erst hinterher hatten, waren Korallen eben Korallen und jeder hat nur ein schönes Belegstück mitgenommen und kein Auge für die vielen verschiedenen Arten gehabt. Ansonsten bestand unser Sammelergebnis aus mehreren Krabben und Schnecken (die Bestimmung lässt noch auf sich warten).
  Dank der modernen Technik konnte ich unsern Fundpunkt genau bestimmen. Die Koordinaten sind +55° 15' 47.98", +12° 7' 51.61". Ich hatte den Eindruck, dass man sowohl durch gucken als auch durch aufschlagen von harten Kalksteinen fündig werden konnte. Die Schnecken haben wir sowohl im Kalkstein wie auch offen zwischen den Korallenästen gefunden. Bei den Krabben hatten wir nur mit dem Aufschlagen Glück.
  Für mich als Feuersteinsammler war natürlich auch der Dan-Flint interessant. In der Grube gab es auch Feuersteinbänder, wie ich sie aus anderen Kreideaufschlüssen her kenne. Im Vergleich zum typisch schwarzen "baltischen Flint" aus der oberen Kreidezeit ist der "Dan Flint" bräunlich mehr durchscheinend. Häufig befinden sich auf der Oberfläche Moostierchen (Bryozoen) oder der ganze Stein ist durchsetzt davon.
  
  

  typischer Dan-Flint, rechts mit einem Bryozoen "Überzug"		noch einmal ein Dan-Flint mit Bryozoenkalk
  schönes Fazieshandstück mit "Kandelaber-Koralle"		schönes Fazieshandstück mit "Kandelaber-Koralle"
  aufgeschlagener harter Korallenkalk mit Krabbe		aufgeschlagener harter Korallenkalk mit Krabbe
  aufgeschlagener harter Korallenkalk mit Krabbe		aufgeschlagener harter Korallenkalk mit Schnecke
  aufgeschlagener harter Korallenkalk mit Steinkern einer Schnecke		sogenannter Nasenkalk

  
  
  
• Lage / Anfahrt
  

  		Fakse erreicht man von Lübeck aus am besten über die Scandlines Fähre Puttgarden - Rødby, dann auf der E47 bis zur Ausfahrt 37 (Rønnede / Faxe), danach weiterfahren Richtung Osten auf der 154 nach Fakse. Ein geeigneter Parkplatz P1 (Nummerierung entstammt aus der oben erwähnten Karte des Kalksteinbruchs) ist am Ende rechts des Stationsvej, von dort aus führt ein Fußweg direkt in den Kalksteinbruch. Von Lübeck aus sind es ungefähr 214 km wofür man ca. 3 Stunden (incl. Fähre) benötigt. Links ist die Route bei Google Maps dargestellt. Mit dem folgenden Link kann man eine größere Kartenansicht erhalten. Nachfolgend noch ein paar Impressionen der Überfahrt.
  Fährauffahrt in Puttgarden		beeindruckendes Portal der Fähre
  die 1997 in Dienst gestellte FS "Deutschland"		Hafenmole in Rødby

  
  
  
• Literaturhinweise
  "Klassische Fundstellen der Paläontologie" Band IV (ISBN 3-9261299-32-8) 2001 von Weidert
  "Der Geschiebesammler" (ISSN 0340-4056) 2007 Heft 40/2
  "Fossiler fra Faxe Kalkbrud" (ISBN 87-983945-7-6) 2005 von Damholt und Rasmussen
  "Exkursionsführer für Dänemark" 1988 von Lienau
  "Fossiliensammeln in Südskandinavien" 1993 von Gravesen
  Prospekt vom Steinbruch als PDF Download (4MB)
  
  
• Links
  Karte von Fakse bei Google Maps
  eine schöne Seite vom "Faxe Turistbureau" über den Kalksteinbruch
  Geomuseum Faxe
  Fährverbindung Scandlines
  Unterkunft direkt am Kalksteinbruch:  DANHOSTEL Faxe

wenn die Fundortübersicht fehlt, bitte hier klicken

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