Präparationstipps von Budstone |
Herstellung von Trommelsteinen
Mit einer Trommelmaschine kann man aus Steinen (bis zu
9 cm groß) so genannte Trommelsteine selber
herstellen. Will man dies etwas öfter machen,
lohnt sich auf jeden Fall eine Maschine mit zwei
Trommeln. Die TRM-2A (s. Bild) kostet ca. 150 €
(die TRM-A mit einer Trommel ca. 110 €). Bei
langem Gebrauch (1-2 Jahre) wird auch schon einmal eine
komplette Ersatztrommel für ca. 30 €, oder
ein Gummideckel für 5 € fällig. Die
Leistungsaufnahme der Maschine beträgt ca. 30W,
das entspricht in den weiter unten erwähnten 5
Schleifwochen ca. 25 kWh (ca. 4,2 €). Eine
empfehlenswerte Adresse für solche Maschinen und
auch Zubehör ist die Firma H+B Homberg und Brusius
(www.homberg-und-brusius.de).
Für die Herstellung von Trommelsteinen verwendet man am besten harte Steine. Poröse Stücke bekommen nur einen Seidenglanz, weiche können vollständig zerrieben werden. Die Trommel füllt man so weit, dass die Steine sich darin noch gut bewegen können. Je kleiner die Steine, umso besser. Bei wenigen großen Stücken füllt man noch groben Kies als Mahlgut dazu. Die Schleifwirkung wird durch das Pulver und das Aneinanderreiben der Steine erzielt. So werden bis zu 30% des Materials abgeschliffen. Es ist unbedingt auf Sauberkeit und strikte Trennung der Körnungen zu achten. Optimal verwendet man für jede Körnung eine eigene Trommel, ansonsten muss die Trommel nach jedem Schleifgang mit einer Bürste von innen gründlich gesäubert werden. Ich lasse in einer derart gesäuberten Trommel das in einem Sieb sauber gespülte Material noch einmal für ein paar Stunden nur mit Wasser trommeln. Dadurch werden auch letzte in dem Poliergut vorhandene Schleifmittelreste entfernt. Ein sehr wirkungsvoller Trick ist das Hinzugeben von etwas Spülmittel. Hierdurch wird die Oberflächenspannung des Wassers verringert, so dass es auch in die feinen Poren dringt und Schleifpulverreste heraus gespült. Damit habe ich auch meistens den unschönen Grauschleier von porösen Steine wegbekommen. Inzwischen gebe ich immer einen Tropfen Spülmittel hinzu, egal ob ich trommel oder nur spüle. Das gebrauchte Schleifmittel/Wasser Gemisch hebe ich in verschieden Behältern auf. Zum Befüllen nehme ich zur Hälfte die gebrauchte, aufgeschüttelte Mischung und der Rest wird mit Wasser aufgefüllt. Verwendet man die gebrauchte Mischung, reichen ca. 15ml neues Pulver, ansonsten nimmt man besser 30-40ml.
Ich verwende 5 Schleifpulverkörnungen (K80, K220, K400, K1000 und Polierpulver). Je nach Oberfläche verbleibt das Trommelgut 1-2 Wochen mit K80 in der Trommel. Ist die Oberfläche an sich schon eben, reicht auch eine Woche. Bei tiefen Rissen oder scharfen Kanten empfehlen sich zwei Wochen. Die Trommelzeit bei K220 und K400 liegt bei einer Woche. Bei K1000 und dem Polierpulver reichen drei Tage. Auch nach dem Polieren die Stücke noch für ein paar Stunden in klarem Wasser trommeln, so wird der matte Polierpulverüberzug vermieden. Nach dem Trocknen können die Trommelsteine dann noch mit einem weichen Tuch nachpoliert werden. Reste der Schleifmittellösungen gieße ich auf dem Kompost aus (ich hoffe die Pflanzen danken es mir), die Entsorgung über das Waschbecken ist nicht empfehlenswert. Das Schleifmittel setzt sich im Wasser schnell ab und bildet einen festen Bodensatz, der die Abwasserleitungen verstopfen kann. Ich habe bei weichen Steinen (Fasercalcit) auch mal Füller (Kunststoffplättchen) zum Polieren und Spezialgranulat (wahrscheinlich Maisschrot) zum Schleifen verwendet. Das Ergebnis war auch nicht besser als ohne diese Zusätze. Zur optischen Verbesserung von unbefriedigenden Gesteinsoberflächen, kann dem Glanz mit einem feinen Paraffinölfilm nachgeholfen werden. Zudem hilft auch Autowachs. Wenn polierte Steine zur Dekoration in Blumenschalen liegen, können sie mit der Zeit einen Kalkbeschlag vom Gießwasser ansetzen. Auch hier hilft eine Vorbehandlung mit Autowachs. |
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Konservierung von Pyrit/Markasit
Ich besaß mehrere im Zerfallen begriffene
pyritisierte Fossilien. Nach vielen Recherchen und
Rückschlägen kann ich nun die folgende
Methode (auch von Fachleuten verwendet) empfehlen.
Mehrere, teilweise schon stark zerfallene Stücke
habe ich hiermit vor dem Zerfall retten können.
Sie sind jetzt schon seit mehreren Jahren stabil.Für diese Methode habe ich einen Schnellkochtopf so umgebaut, dass er auch für Unterdruck geeignet ist. Mittels einer kleinen Luftpumpe kann ich das erforderliche Vakuum von ca. 0,5 bar erzeugen. Zur Konservierung werden Bienenwachs und Paraffin im Gewichtsverhältnis 1:1 in dem Topf gemischt. Eine Heizplatte erhitzt das Ganze dann auf ca. 80°C.
Ich habe auch eine andere Methode mit Ethanolaminthioglycollat ausprobiert. Auch diese Stücke sind seit mehreren Jahren stabil. Leider ist diese Chemikalie giftig und man braucht zusätzlich große Mengen Äthanol. Beides ist im Normalfall recht teuer und die gebrauchten Lösungen müssen fachgerecht entsorgt werden. So gesehen ist diese Methode ohne geeignetes Labor nicht zu empfehlen. Da ich ja nicht selber täglich Stücke zu konservieren habe, steht mein Aufbau meistens unbenutzt im Schrank. Um meine Ausgaben etwas zu decken würde ich für einen kleinen Obolus auch Ihre Stücke behandeln. |
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Funde präparieren und
formatieren
Nachdem ich immer mehr Platzprobleme mit meiner
Sammlung bekommen habe, musste ich so langsam jeden
Fund in eine optimale Form, minimale Größe
bringen. D.h. entweder auf Schachtelgröße
verkleinern oder die umgebende Matrix so verringern,
dass es schön aussah, aber das Stück an sich
kleiner wurde. Da ich nicht sehr geduldig bin und auch
kein Fachmann mit Hammer und Meißel, mussten nach
der Bearbeitung diverse schöne Stücke im
Mülleimer landen, der letzte Schlag war immer
einer zu viel.![]() ![]() Eine Steigerung ist natürlich ein Strahlgerät. Aber hier muss man sehr genau abwägen, ob sich die Geldausgabe lohnt. |
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Entfernen von hässlichen
Bearbeitungsspuren
Ich bin ja hauptsächlich Sammler von Fossilien,
die man am Strand finden kann. Durch die Brandung haben
die meisten Stücke eine ordentliche Tortur hinter
sich. Besser wird das Aussehen durch meine Bearbeitung
mit dem Druckluft Präparierstichel auch nicht.
Schön sehen die Stücke nur im feuchten
Zustand aus.
![]() Auch die Abgrenzung Fossil-Gestein, welche nach einer Präparation manchmal kaum noch sichtbar ist, kommt durch diese Behandlung wieder schön zum Vorschein. Meine übliche Vorgehensweise läuft folgendermaßen ab: den Neufund erst einmal für wenige Sekunden in Salzsäure legen, wässern, trocknen. Dann begutachten und eventuell präparieren. Danach wieder in Säure, wässern, trocknen und präparieren, bis man zufrieden ist. Wenn man vorsichtig ist (kurze Säurezeiten) bleiben auch feine Strukturen erhalten. Für mich ist dies ein Allheilmittel gegen unscheinbares Aussehen. Funktioniert natürlich nur bei kalkigen Fossilien/Matrix, da aber manchmal mit überraschendem Ergebnis (manche Kalke bekommen eine glänzende Oberfläche oder einen kräftigen Farbton). |
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Entfernen von Mergel und Ton
![]() Rewoquat ist ein Tensid und wird in einer 74 ... 77%igen Lösung geliefert, Lösungsmittel ist Isopropanol. Wasser eignet sich nicht zum Verdünnen! Die Anwendung ist überwiegend in LIERL 1992, Der Präparator Nr.38, beschrieben. Rewoquat ist kein Wundermittel, eignet sich aber hervorragend zum Entfernen von lockerem bis leicht festem Mergel und Ton der sich durch bürsten nicht weiter entfernen lässt. Als Beispiele sind zu nennen: Fossilien aus Meerbüsch (Korallen, Brachiopoden), Brachiopoden von der "Rommersheimer-Trasse", Ackerfunde von Gondelsheim, Fossilien aus Gotland usw. Mergel oder Tone mit zu hohem Glimmeranteil lassen sich nicht so gut mit Rewoquat reinigen. Die Fossilien werden nach dem Vorreinigen im trockenen Zustand in Rewoquat (eventuell mit Isopropanol verdünnt) eingelegt und verbleiben für etwa 24 Stunden in der Lösung. Zum Herausnehmen der Fossilien diese nicht mit bloßen Händen anfassen, Rewoquat kann allergische Reaktionen hervorrufen! Rewoquat nicht an die Schleimhäute und Augen gelangen lassen! Die Fossilien gut abtropfen lassen, wir wollen ja möglichst wenig Rewoquat verschwenden. Man kann die Fossilien auch zusätzlich noch kurz in Isopropanol abspülen. Entweder in separatem Gefäß, das mit Rewoquat verunreinigte Isopropanol kann wieder zum Verdünnen von eingedicktem Rewoquat verwendet werden, oder mit einer Spritzflasche abspülen. Dann legt man die Fossilien für einige Stunden oder einen ganzen Tag in kaltes Wasser ein. Anhaftender Mergel oder Ton wird dann noch richtig gut abgestoßen. Eventuell das Wasser mehrfach wechseln. Dann nochmals abbürsten oder empfindliche Stücke, z.B. Brachiopoden mit Dornen, abpinseln. Jetzt empfiehlt sich noch eine Schlußwässerung, robuste Stücke können auch ausgekocht werden. Rewoquat ist in 60° warmen Wasser löslich. Wer ein Ultraschallgerät besitzt kann auch dies noch verwenden. Bei hartnäckigen Mergeln kann die Prozedur beliebig wiederholt werden. Ggf. noch mal mechanisch nachhelfen. Große Stücke oder Platten bei denen nur partiell präpariert werden soll können mit Rewoquat eingepinselt werden. Das Rewoquat wird durch Verdunsten des Isopropanol gelartig, lässt sich aber wieder mit Isopropanol verdünnen. Ggf. mit einer Folie abdecken. Von einer Präparation mit Ätzkali oder ähnlichem vor der Rewoquat-Behandlung ist abzuraten, lieber danach. Der Hersteller warnt jedenfalls vom Zusammenbringen mit derartigen Chemikalien oder mit Säuren! Der anfallende Schlamm kommt in den Sondermüll. ![]() |
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Konservierung von Ölschiefer
![]() Zur Behandlung die Schieferplatten vorsichtig mit Wasser von Staub und Schmutz befreien und dann gut trocknen lassen. PIOLOFORM® BL 18 von Wacker Chemie als Pulver in Propanol oder Aceton lösen. Die Fossilien mit dieser Lösung 2-3 mal bestreichen. Den restlichen Schiefer kann man so belassen oder ihn mit dem Nitro Holzlack CLOU L1 seidenmatt lackieren. In beiden Fällen bekommt man einen schönen Kontrast zwischen dem Schiefer und dem Fossil. |
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Kleben und festigen von
Fundstücken
![]() Aber auch weiche oder bröselige Matrix (Kreide, Bryozoenkalk) oder dünnwandige Fossilien lassen sich damit prima festigen. Den Kleber mit Wasser verdünnen und das Stück damit tränken oder die nicht sichtbare Seite bestreichen. Etwas trocknen lassen und den Vorgang mehrmals wiederholen. Danach hat man eine abriebfeste Oberfläche die sehr natürlich wirkt, bzw. eine Schale die durch den Leim gestützt wird. |
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Steine schneiden
![]() Bis auf die Tatsache, das man am besten im Garten schneidet (macht doch eine Menge Dreck) ist das eine gute Investition gewesen. Weiche Steine (Kalksteine) sind überhaupt kein Problem, für härtere Stücke (Feuerstein) braucht man ein wenig Geduld und eine ruhige Hand. Wichtig bei der Anschaffung ist der Blick auf den Sägeblattdurchmesser. Mein Diamantsägeblatt hat einen Durchmesser von 200mm, an echter Schnitttiefe bleiben aber nur 50mm übrig, was bei vielen Stücken zu wenig ist. Besser man gibt etwas mehr Geld aus und kauft einen Fliesenschneider mit einem größeren Blatt. |
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